Japanisches Heilpflanzenöl, Marco Polo und der Weg nach Europa

Es war Marco Polo, Entdecker und venezianischer Kaufmann, welcher bereits im Jahre 1292 das geheimnisvolle mentholhaltige Öl von einer Asienreise mit nach Europa brachte. Überreicht zum Dank und als Abschiedsgeschenk von einem Enkel Dschingis Khans. Es vergingen mehr als 200 Jahre bis ein Alchimist – Chemiker – aus Basel, die geheimnisvolle Mischung ätherischer Öle in seine einzelnen Bestandteile aufschlüsseln konnte. Bewusst um seine vielseitige Wirkung, ging das japanische Heilpflanzenöl in Produktion.

Japanisches Heilpflanzenöl – der Allrounder für Beschwerden aller Art

Das Japanische Heilpflanzenöl, welches umgangssprachlich auch unter den Begriffen Minzöl oder japanisches Pfefferminzöl bekannt ist, wird aus dem Kraut der Ackerminze gewonnen. Das aus den Pflanzen extrahierte Öl zeichnet sich durch seine ätherischen Bestandteile und seine zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten aus.
Mittels Wasserdampfdestillation wird aus den mentholreichen Kulturformen der Ackerminze das japanische Öl der Heilpflanzen gewonnen. Jedoch ist die Gewinnung des ätherischen Öls nicht aus jeder Ackerminzen-Sorte möglich.
Zu den zulässigen Stammpflanzen im Bereich der medizinischen Verarbeitung zählen Mentha Arvensis L. Var. Piperascens Malinv. ex Holmes sowie Mentha Canadensis L.
Das primär gewonnene Öl ist in seiner Struktur zunächst sehr zäh und dickflüssig. Zudem ist es äußerst mentholreich. Es weist einen reinen Mentholgehalt von bis zu 90% auf. Durch Kristallisation und Filtration wird ein Teil des Menthols aufgespalten. Aus diesem wird mittels Rektifikation das japanische Heilpflanzenöl extrahiert.

Ein rein naturbelassenes Minzöl gibt es im klassischen Sinne nicht, denn der natürliche Gehalt des Menthols wäre zur Anwendung in der Arznei- oder Kosmetikindustrie zu hoch. Der natürliche Gehalt des Menthols muss zwingend durch Kristallisation, Filtration sowie Rektifikation abgesenkt werden.

Japanisches Heilpflanzenöl setzt sich in seinen Bestandteilen aus ca. 30 bis 50 Prozent Menthol, ca. 17 bis 35 Prozent Menthon, ca. 5 bis 13 Prozent Isomenthon, ca. 1,5 bis 7 Prozent Menthylacetat sowie ca. 2,5 bis 5 Prozent Menthofuran und weiteren Terpenen zusammen.

Japanisches Heilpflanzenöl in seiner Wirkung

Die vielschichtige Anwendung des ätherischen Öls birgt ein breites Feld der Anwendungsmöglichkeiten in sich. So wird es häufig innerlich bei Beschwerden mit der Verdauung angewandt. Bei Erkältungskrankheiten – häufig einhergehend mit Husten und Schnupfen – wird das mentholhaltige Öl inhaliert. Während es bei Schmerzen im Bewegungsapparat oder Muskelschmerzen direkt auf die betroffenen Hautstellen eingerieben wird.

Wer an japanisches Heilpflanzenöl denkt, verbindet dies nicht selten mit Husten oder Schnupfen sowie den üblichen Erkältungsbeschwerden. Jedoch ist der Inhalt der kleinen Fläschchen wesentlich vielschichtiger als gedacht.

So findet japanisches Heilöl auch Anwendung bei Muskelbeschwerden. Werden bestimmte Muskelgruppe oder einzelne Muskeln, beispielsweise beim Sport, zu sehr strapaziert, so kann das Auftragen des Öls auf die betroffene Stellen schnell Linderung verschaffen. Es dient der Muskelentspannung und besitzt einen kühlenden Effekt.

Auch bei pochenden Kopfschmerzen kann japanisches Heilpflanzenöl Abhilfe schaffen. Langsam und intensiv einmassiert beispielsweise auf die Schläfen, wirkt es sanft und wohltuend dem Schmerz im Kopf entgegen.

Ganz klassisch wird das japanische Heilpflanzenöl auch bei einer verstopften Nase eingesetzt. Ein paar Tropfen auf ein Taschentuch geträufelt und vor die Nase gehalten oder in ein Wasserbad geträufelt und inhaliert, bringt Linderung und sorgt für freie Atemwege. Die Inhalation sorgt zudem für die Lösung zähflüssigen Schleims und erleichtert das Abhusten.

Innerlich angewandt hilft das japanische Öl der Minze auch gegen Blähsucht oder bei funktionell bedingten Magen- und Darmbeschwerden. Die Dosierung bei einer innerlichen Anwendung sollte zunächst mit dem Arzt Ihres Vertrauens besprochen werden. Weiterhin sollte die Anwendung nicht länger als 7 Tage betrieben werden.

Dank seines vielfältigen Anwendungsbereichs sollte japanisches Heilpflanzenöl in keiner Hausapotheke fehlen.

Pfefferminze

Was sollte vor einer Anwendung mit japanischem Heilpflanzenöl beachtet werden?

Im Grunde besitzt japanisches Heilpflanzenöl die Eigenschaft gut verträglich zu sein und wohltuend auf den Körper zu wirken. Allerdings können in einigen Fällen auch Nebenwirkungen auftreten oder sich Unverträglichkeiten bemerkbar machen. Mögliche Nebenwirkungen können sich durch Magenbeschwerden, Hautreaktionen oder Hustenreiz in Kombination mit Atemwegsbeschwerden zeigen.

  • Nach der Einnahme stärkere Magenbeschwerden
  • Hautreaktionen wie Rötungen oder Brennen
  • Gelegentlich allergische Reaktionen
  • Bei Inhalation auffälliger Hustenreiz

Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber japanischem Heilpflanzenöl und/ oder Menthol sollte keine Anwendung erfolgen. Ebenso empfiehlt sich der Verzicht bei einem Verschluss der Gallenwege, einer Gallenblasenentzündung oder einer schweren Schädigung der Leber.

Auch Patienten mit Asthma bronchiale oder anderen chronischen Erkrankungen der Atemwege, welche mit einer ausgeprägten Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen sollte japanisches Heilpflanzenöl keinerlei Anwendung finden.

Nicht angewandt werden darf japanisches Heilpflanzenöl bei Säuglingen und Kleinkindern. In seltenen Fällen kann dies zum Atemstillstand oder zu einer Kehlkopflähmung führen.

Fazit zur Anwendung japanischen Heilpflanzenöls

Beachtet man mögliche Nebenwirkungen und verwendet man das japanische Heilpflanzenöl gemäß den Empfehlungen zu seiner Anwendung, kann man schnell und effektiv Linderung und Abhilfe bei zahlreichen gesundheitlichen Leiden verschaffen. Bewährt hat sich das minzige Öl auch im Bereich der Kosmetika.

Wie verwende ich Japanisches Heilpflanzenöl?

Die Anwendungsmöglichkeiten des japanischen Minzöls sind sehr vielfältig: Es kann oral eingenommen, auf die Haut aufgetragen oder inhaliert werden. Die Darreichungsform hängt dabei ganz von der Art und Intensität der Beschwerden ab. Die Anwendung auf der Haut ist besonders zur Linderung von Kopf-, Muskel- sowie Nervenschmerzen geeignet. Die äußerliche Behandlung mit dem Heilöl löst effektiv verspannte Muskeln. Und bei Kopfschmerzen wirkt das Öl besonders wohltuend, wenn Sie es zuerst auf die Schläfe auftragen und dann ganz sanft einreiben. Für eine äußerliche Anwendung tragen Sie bis zu drei Mal täglich drei bis fünf Tropfen Öl auf die Schmerzstelle auf. Da das Heilöl zusätzlich eine kühlende Wirkung hat, hilft es auch bei Juckreiz. Geben Sie dafür einen Tropfen des Öls auf die betroffene Hautstelle. Für die Linderung von Erkältungssymptomen wird das Japanische Heilpflanzenöl zum Inhalieren eingesetzt, es befreit etwa die Atemwege von zähflüssigem Schleim. Bei Erkrankungen der oberen Atemwege kann auch eine orale Einnahme des Heilöls schnell zur Besserung führen. Die innerliche Anwendung wird zudem für die Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden oder Gallebeschwerden wie etwa Blähungen, Reizdarmsyndrom und Völlegefühl empfohlen. Geben Sie zu diesem Anwendungszweck drei Mal täglich einen bis zwei Tropfen des Heilöls in ein Glas warmes Wasser und trinken Sie dieses schluckweise.

Wie verwende ich Heilpflanzenöl gegen Erkältungen?

Eine Inhalation mit stark verdünntem Minzöl kann festsitzendem Schleim und hartnäckigem Husten entgegenwirken. Darüber hinaus ist bei Erkältung auch eine orale Einnahme des Öls möglich, um eine Infektion in den oberen Atemwegen zu behandeln. Geben Sie dazu einen bis zwei Tropfen des japanischen Heilöls auf ein Stück Zucker oder in etwas warmes Wasser und trinken Sie die Flüssigkeit in kleinen Schlucken. Zusätzlich kann das japanische Minzöl von außen auf die Brust und den Rücken aufgetragen werden, um die Wirkung des Öls zu intensivieren.

Wie funktioniert das Inhalieren mit Japanischem Heilpflanzenöl?

Wenn Sie das Japanische Heilöl zum Inhalieren verwenden, benötigen Sie für jede Inhalation drei bis vier Tropfen Öl. Geben Sie das Minzöl mit dem kochenden Wasser in eine Schüssel und atmen Sie den aufsteigenden Dampf etwa zehn Minuten lang ein. Legen Sie außerdem ein großes Handtuch über den Kopf, sodass das Tuch auch die gesamte Schüssel bedeckt, um die Wirkung des Pfefferminzöls zu verstärken. Inhalieren Sie je nach Bedarf drei bis vier Mal am Tag.

Wie wirkt Japanisches Heilpflanzenöl

Der Wirkstoff des japanischen Heilpflanzenöls ist das in der Pfefferminze vorkommende Menthol. Typisch für das Menthol ist die desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung, weshalb es sich zur Behandlung von Erkältungssymptomen und Infekten so gut eignet. Da der Wirkstoff auch eine verkrampfte Muskulatur entspannt, hilft es, Verkrampfungen in den Bronchien oder im Darm zu lösen. Auf diese Weise fördert er den Auswurf von Bronchialschleim oder regt die Produktion von Magensäften und Gallenflüssigkeit an. Dank der erfrischenden und kühlenden Wirkung von Menthol kann das Öl außerdem unangenehmen Juckreiz lindern. Wegen der hohen Konzentration an Menthol kann das japanische Heilöl in einer großen Menge jedoch sogar örtlich betäubend wirken. Auch unterdrückt es in einer hohen Dosierung das Schmerzempfinden. Aus diesen Gründen gilt es, die Dosierungsanweisung streng einzuhalten.

Wogegen hilft japanisches Heilpflanzenöl

  • Erkältungssymptome
  • Infektion der Atemwege
  • Zäher Schleim
  • Husten
  • Verdauungsprobleme
  • Muskelschmerzen
  • Nervenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Entzündungen
  • Juckreiz

Welche Nebenwirkungen gibt es bei Heilpflanzenöl

Das japanische Heilöl wirkt sanft und ist frei von Nebenwirkungen. Wenn Sie allerdings empfindlich auf den Wirkstoff Menthol reagieren, können Sie unter Umständen Magenbeschwerden bekommen. Die Beschwerden können, müssen aber nicht unbedingt auftreten. Sollten diese jedoch auftauchen, dann kontaktieren Sie sobald wie möglich Ihren Arzt oder Apotheker.

Kann ich japanisches Heilpflanzenöl in der Schwangerschaft verwenden?

Japanisches Minzöl kann in der Schwangerschaft und Stillzeit in Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme verwendet werden. Eine Selbstmedikation mit dem Minzöl wird in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Im Grunde sind bisher keine bekannten Risiken bekannt, doch liegen keine ausreichenden Untersuchungen für die Anwendung des Minzöls in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Und während der Stillzeit darf das Öl nicht unmittelbar auf der Brust verwendet werden.

Wo kann ich japanisches Heilpflanzenöl kaufen?

Das japanische Heilöl ist in fast allen Apotheken, Reformhäusern und Drogerien erhältlich. Auch finden Sie es in der Gesundheitsabteilung großer Supermärkte. Natürlich können Sie das Minzöl auch in diversen Online-Shops erwerben.